FIGUREN MAGAZIN 2/2022

Liebe Leser,
wie immer bietet auch unser aktuelles Figuren Magazin 2/2022 wieder eine Fülle von Informationen und Bildern rund um dieses große beliebte Sammelgebiet.
Alles in Farbe!
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Inhaltsübersicht / FIGUREN MAGAZIN 2/2022:

  • NEUHEITEN und Sortiments-Beispiele / Sommer 2022
    Messen und auch andere Veranstaltungen für Sammler fallen aus oder werden nur reduziert durchgeführt. Spielzeugbörsen-Veranstalter klagen über starken Schwund von Ausstellern und Besuchern. So sind die Möglichkeiten, Neuheiten und sonstige interessante Produktionen direkt in Augenschein zu nehmen, zurzeit weiterhin hier und da eingeschränkt. Das nehmen wir zum Anlass, auch in dieser Sommer-Ausgabe unseren Leserinnen und Lesern eine interessante Auswahl von aktuellen Erzeugnissen verschiedener Hersteller zu zeigen.
  • Vom Produktionsausschuss zum Sammlerunikat
    Zum Repertoire vieler Sammlungen gehören neben den Standardfiguren und dem Zubehör auch sogenannte Farbvarianten. Bei diesen unterscheidet sich entweder die Figur bzw. das Zubehörteil von der Standardversion. Der Unterschied zeichnet sich durch einen anders gefärbten Kunststoff oder auch eine andere farbige Bemalung aus. Für solche teils seltene Kennerstücke wurden und werden im Vergleich zu den handelsüblichen Figuren astronomische Preise auf Börsen sowie im Internet aufgerufen und je nachdem auch bezahlt. Neben diesen Farbvarianten, welche von den Firmen mehr oder weniger in großen Stückzahlen teilweise planmäßig hergestellt worden sind, haben in der Regel Produktionsausschüsse seltener die Betriebe der Hersteller verlassen. Normalerweise handelt es sich bei diesem Ausschuss um Einzelstücke. Einige mögliche Ursachen für das Entstehen solcher Unikate werden aus der Palette der Produktionsfehler von unserem Autor Rainer Maul in seinem Beitrag beschrieben und mit interessanten Bildbeispielen belegt.
  • Gestanzte und gepresste Aufstellfiguren aus Holz bis 1918
    Um 1910 erscheinen erstmals gestanzte und gepresste Aufstellfiguren/Flachfiguren aus Holz auf dem Markt. Es lassen sich bis 1918 insgesamt vier Hersteller dieser Figuren nachweisen. Die bekanntesten dieser vier Hersteller sind Robert Geissler mit der Marke „Clauss“ und Alfred Berthold mit der Marke „Berthold“. Alle vier Hersteller werden von unserem Autor Bernhard Schupp anhand von Warenzeichenblättern, Messadressbuch-Daten, Anzeigen und Artikeln in einschlägigen Fachzeitschriften aus der Zeit bis 1918 vorgestellt.
  • Seltene Mustertafeln von Hausser/Elastolin – Leckerbissen für Elastolin-Kunststoffsammler
    Auf der letzten Auktion von Herrn Götz Seidel (Ladenburger Spielzeugauktion) am 1. und 2. April 2022 kam eine geballte Ladung von Besonderheiten aus dem Elastolin Kunststoff-Bereich zum Aufruf. Aus dem ehemaligen Bestand des italienischen Großhändlers und Repräsentanten der Firma Hausser in Italien, der Firma Italo Concone, kamen außergewöhnliche Mustertafeln sowie weitere seltene Stücke in die Versteigerung. Diese knapp 2 Dutzend Mustertafeln wurden von der Firma Hausser, Vertretern oder Großhändlern genutzt, um die Produkte der Firma Hausser dem Einzelhandel oder auch Endverbrauchern vorzustellen.  Bei den hier vorgestellten Mustertafeln ist das Besondere, dass sie zeitnah zum Erscheinen der Figuren zusammengestellt wurden und die darauf befindlichen Figuren teilweise seltene Bemalungen aufweisen, die nur in der Anfangszeit dieser Figuren auftauchen. Diese Mustertafeln stammen aus der Zeit von 1963 bis 1966. Wir stellen hier einige dieser außergewöhnlichen Tafeln vor.
  • Anschleichen war eine hohe Kunst im Wilden Westen
    Entsprechende (Masse-) Figuren wurden seit 1932 in Deutschland gefertigt
    Zu den wesentlichen Fähigkeiten eines tüchtigen Indianers und besonderer Westmänner gehört das kompetente Anschleichen. Wie diese im Wilden Westen lebenswichtige Kulturtechnik funktionierte, auf den Finger- und Fußspitzen nämlich, haben die Babyboomer wie zuvor ihre (Groß-) Väter detailliert bei Karl May erfahren. Aufmerksam gelesen wurden entsprechende Szenen, in denen der Erzähler von Winnetou persönlich ausgebildet wird: „Wir krochen in den Wäldern herum, wobei ich vortrefflich Unterricht im Anschleichen erhielt“ (Winnetou I). Selbstverständlich wurde das von May Dargestellte mit voller Konzentration nachgespielt, selbst kostümiert oder mit Figuren. Orientierung lieferten Buchillustrationen, Sammelbilder oder Comics, die um 1960 schier allgegenwärtig waren. Wie sah das Angebot an entsprechenden Figuren aus? Tatsächlich finden sich nicht nur viele Modelle, sondern sehr unterschiedliche Variationen des Motivs. Unser Autor Malte Ristau klärt auf.
  • Wilder Westen Made in Lüdenscheid – Cowboys und Indianer wurden als Werbefiguren vertrieben
    Figuren auf einem zugesendeten Foto gaben Rätsel auf, denn Herkunft und Machart waren nicht ohne weiteres zu identifizieren. Es handelte sich nach Kenner-Vermutung um Werbefiguren aus den 1950er Jahren. Zu den ersten Auftraggebern für Werbebeigaben aus Plastik gehörten Kaffeefirmen. Ein Kaffee-Röster aus Hagen war wohl der erste. Es folgten unmittelbar die Margarine-Hersteller. Am bekanntesten wurden die elfenbeinfarbenen Figuren von Haus- und Hoftieren, Wildtieren und sogar Schiffen, die sog. „Margarinefiguren“. Auch größere teils vollplastische Figuren als Beigaben und oft auch als Inhalt von Wundertüten oder Verkaufsautomaten waren gefragt. Unter anderen auch Cowboy- und Indianerfiguren. Ein wenig bekannter Hersteller von Zugabe-Massenartikeln war die Firma Karl Siemens aus Lüdenscheid (1954 – 1987) mit der Produktbezeichnung Simmy. Mittels Katalog-Unterlagen von 1961 konnten Cowboy-Figuren auf dem o.g. Foto identifiziert werden. Das war der Wissensstand bis zur Übergabe der auf dem Foto gezeigten Figuren an das Museum in Hanau-Wilhelmsbad. Jetzt konnte man die Figuren in die Hand nehmen und genau unter die Lupe nehmen. Manche Figuren konnten nun sicher Karl Siemens zugeordnet werden. Beim genauen Betrachten der Figuren fielen jedoch Indianer anders aus als Cowboys von Siemens. Nachforschungen ergaben, dass es sich hierbei um Werbefiguren der ebenfalls seinerzeit in Lüdenscheid ansässigen Firma Sieper & Co. handelt, besser bekannt als SIKU. So hat sich nach diversen Recherchen doch noch die Lüdenscheider Herkunft der seltenen auf dem Foto abgebildeten Wildwest-Figuren dokumentieren lassen. Die bekannten FM-Autoren Frank-W. Blache und Malte Ristau haben diesen aufschlussreichen mit seltenen Figuren-Fotos versehenen Artikel verfasst. Mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Puppen- und Spielzeugmuseums, Hanau-Wilhelmsbad.
  • Afrikanische Großwildjagd von Hausser – Die Afrikaner-Serie bei Elastolin
    Unterschiedlicher können Ansichten kaum sein. Die Großwildjagd einst und jetzt. Wenn man zurückdenkt, ans Ende der 1950er Jahre, hatte die Jagd einen ganz anderen Stellenwert. Da war Vieles möglich, an dessen Verwirklichung heute keiner mehr im Traum denken würde. Zum Beispiel die Großwildjagd und in diesem Zusammenhang der Afrikaner als solcher unter einer Bezeichnung, die heute tabu ist. Jagd und speziell Großwildjagd werden heute kritisch gesehen. 1957 war die Situation noch ganz anders. Die Firma Hausser aus Neustadt bei Coburg versuchte, mit der Kreation einer afrikanischen Großwildjagd eine vermeintliche Marktlücke zu füllen. Die Werbung versprach Zutritt zu dem „schwarzen Erdteil“ und zum Dschungel. Vielleicht war die Serie der bestehenden Wildtiere aus Masse eine der Ursachen für die Schaffung der Großwildjagd-Serie in Kunststoff. Diese Tiere waren im Maßstab untereinander sehr unterschiedlich. So sprach die erste Ankündigung der Serie von einer Größe der neuen Figuren von 9 cm im Gegensatz zu den üblichen 7cm-Figuren. Als es dann 1957 endgültig so weit war und die Serie zum Verkauf bereit stand, war von der Übergröße nichts geblieben und sie wurde im Maßstab 1:25, also mit 7cm-Größe ausgeliefert. Unser Autor Frank-W. Blache beschreibt und zeigt diese Figuren-Serie und gibt weitere Einblicke in dieses Sortiment.
  • Ein orientalischer Kamelmarkt – Ein Schaustück von Rolf Meyer
    Aus jedem Dorf ein Hund. Das war Rolf Meyers Motto beim Bestücken dieses Schaustückes. Denn hierauf wurden alle seine Figuren, die von der Darstellung her aus dem nordafrikanischen Raum und der arabischen Welt stammen, platziert. Ungefähr 2/3 der Gesamtfläche des Schaustücks ist bestückt mit Dromedaren, Trampeltieren, Kamelführern und am Rande mit Wüstenkriegern. Das sind alles Figuren in der 6cm- bis 10cm-Höhe von den Firmen Hausser/Elastolin, Lineol, Durso, Marolin, Clairon und auch von italienischen Herstellern wie Fontanini, Nardi Fratelli, Chialu. Der ganze Markt ist somit, was die Figuren betrifft, eine Gesamteuropäische CO-Produktion in bunter Vielfalt. Rolf Meyer stellt hier seine gelungene Arbeit vor.
  • Die Mythen von Troja
    Plastik-Figuren von Herald, Atlantic und Athena
    Homers Geschichten, Ilias und Odyssee, beschäftigen seit 3000 Jahren die Phantasie. Eine vielbeachtete Ausstellung „Schliemanns Welten“ würdigt bis Anfang November 2022 in Berlin den 200. Geburtstag von Heinrich Schliemann, der vor rund 150 Jahren mit der Ausgrabung Trojas begonnen hatte. Seine spektakulären Funde dort und im südgriechischen Mykene bestätigten das von Homer Berichtete. Mancher FM-Leser wird sich gern an den Film „Troja“ von 2004 mit Brad Pitt erinnern oder an Comics aus der Reihe „Illustrierte Klassiker“. Die Kämpfer des Trojanischen Krieges, es war die Bronzezeit, waren so ausgerüstet wie darin gezeigt. Anders als die oben genannten Hersteller aus England, Italien oder Griechenland haben deutsche Hersteller thematisch hierzu passend gestaltete Figuren leider nicht in ihre Sortimente aufgenommen. Malte Ristau stellt Figuren der o.g. Hersteller vor.
  • Beachtliche Mittelalter-Motive aus Belgien
    Neben Durso produzierten NB, GJ und Solido Masse-Ritter und Zubehör
    Vor fast 100 Jahren stießen aus Deutschland importierte Figuren von Hausser/Elastolin oder Lineol in Belgien auf große Nachfrage und sie lösten dort diverse Hersteller-Gründungen aus. 60 Jahre danach waren auf der Figuren-Messe in Bad Nauheim namentlich Figuren der belgischen Firma Durso regelmäßig vertreten. Dass es in Belgien beachtliche Produkte weiterer Hersteller gab, ist demgegenüber nicht so geläufig. Wer zu drei Firmen recherchiert, stößt auf viele Vermutungen und wenige Gewissheiten. Die Rede ist von GJ, Solido und NB, die sich anhand der Sockel und darunter eingeprägter Bezeichnungen unterscheiden lassen. Gemeinsam mit Durso, dessen Sortiment komplett dokumentiert ist (vgl. Figuren Magazin 2/20) lösten sie in Belgien seit Ende der 1920er Jahre mit Massefiguren die bis dahin üblichen Typen aus Blei ab. Malte Ristau hat wie immer sorgfältig recherchiert und gibt in diesem Artikel eine Fülle von nützlichen Informationen zu belgischen Firmen mit beispielhaften Abbildungen.
  • Ausstellung: „Helden im Kinderzimmer“
    Max Weißbrodt – Der Meistermodelleur
    Mit Max Weißbrodt begann bei Hausser eine neue Ära von Elastolin-Modellfiguren und technisch hochversiertem Spielzeug (1937-1970). In der Kunststoff-Spritzgusstechnik schuf er unvergleichlich schöne Figurenmodelle, technisches Spielzeug und die Bild-Lilli – seine weltweit bekannteste Schöpfung. Aus Anlass des 50. Todesjahres 1972 findet auf der Heldburg in Thüringen eine Ausstellung mit Exponaten Max Weißbrodts statt. Im Burgenmuseum findet eine Elastolin-Ausstellung zum Thema „Helden im Kinderzimmer – die mittelalterliche Welt von Elastolin“ – vom 6. August 2022 bis 8. Januar 2023 statt. Der Sammler und Elastolin-Kenner Peter Müller wird am Sonntag den 25. September 2022 um 11:00 Uhr eine Führung durch die Ausstellung machen. Deutsches Burgenmuseum: www.deutschesburgenmuseum.de
     
  • „ebay“ – Der einst leuchtende Stern hat seine Anziehungskraft verloren!
    Im Herbst 1995 wollte Pierre Omydiar, ein 28-jähriger Programmierer in den USA, eigentlich ein Programm entwickeln, mit dem man Aktien über das Internet handeln könnte. Für den Handel mit Aktien hätte er aber eine Lizenz zum Börsenhandel benötigt. Einfacher war es da, den ersten Test der Ankaufsfunktion mit etwas weniger regulierten Dingen durchzuführen. Also stellte er am 5. September 1995 sein noch namenloses Script in der Newsgroup vor, in der er auch die Idee zum Börsenhandel über das Internet vorgestellt hatte.  Zum Verkauf kam ein Gegenstand, der ihm bereits in den Wochen vorher auf seinem Schreibtisch dauernd im Weg gelegen hatte. Ein kaputter Laserpointer. Er bot diesen Laserpointer an und das Wunder geschah. Für dieses eigentlich nutzlose Teil gingen Angebote ein und es wurde schließlich verkauft. So fing das mal an mit ebay. Ob Interessantes, Skurriles, Unglaubliches, für fast alles fand sich ein Käufer, der bereit war, ein Gebot dafür abzugeben. Das höchste Gebot gewinnt. Man bekam von ebay einfach die Daten des jeweils anderen Vertragspartners zugeschickt und konnte dann mit diesem die Modalitäten der Abwicklung direkt klären. Später empfand man es bei ebay aber eher als störend, dass Käufer und Verkäufer sich ohne jede Kontrolle auf dem Marktplatz bewegen durften. Ebays Marktmacht veranlasste die Verantwortlichen schließlich im Frühjahr 2021, verpflichtend eine Zahlungsabwicklung einzuführen. Zum Leidwesen der Nutzer ergeben sich dadurch deutliche höhere an ebay zu entrichtende Gebühren und unangenehme Einschränkungen der Handlungsfreiheit. In diesem Artikel des Auktionators und ebay-Kenners Georg Schmidt ist Interessantes zur ebay-Historie zu erfahren und eine Analyse der gegenwärtigen Situation, die von vielen bisher zufriedenen ebay-Nutzern nun als unangenehme Zumutung empfunden wird.
  • Sammler-Anzeigen
    In unserer Rubrik „Suche/Biete/Tausche“ findet sich immer etwas zum Kaufen, Verkaufen oder Tauschen usw. Private Sammler-Anzeigen in dieser Rubrik sind für Abonnenten kostenlos! Private Sammler-Anzeigen (bis 500 Zeichen) von Nicht-Abonnenten erscheinen nach Voreinsendung von nur 5,– Euro in Briefmarken.
  • Meldungen, Tipps, Termine
    Auch in dieser Ausgabe des Figuren Magazins finden Sie Termine, die in Artikeln oder gewerblichen Anzeigen aufgeführt sind und Tipps von allgemeiner Bedeutung oder Meldungen, die nicht gesondert im vorliegenden Inhaltsverzeichnis ausgewiesen sind.