FIGUREN MAGAZIN 1/2022

 Inhaltsübersicht / FIGUREN MAGAZIN 1/2022:

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  • NEUHEITEN und Sortiments-Beispiele / Frühjahr 2022
    Auch in diesem Frühjahr ist leider die Nürnberger Spielwarenmesse bedingt durch Corona in der gewohnten Form ausgefallen. Die Messe-Verantwortlichen reagierten für die Messetage vom 2. bis 6. Februar mit einer aktualisierten Ausrichtung der Messe, nun unter dem Motto „Spielwarenmesse Digital“. Die digitale Eventwoche auf der Spielwarenmesse Digital hat dem Vernehmen nach großen Anklang gefunden. Man wird beobachten, ob sich die daraus abgeleiteten Hoffnungen der Veranstalter erfüllen werden. Ein traditioneller Messe-Besuch war also in Nürnberg wieder mal nicht möglich, aber wir bemühen uns dennoch, unseren Lesern einige Neuheiten und interessante Sortiments-Beispiele vorzustellen. Messen und Börsen fallen zwar aus, doch alternativ bieten viele Hersteller in ihren Katalogen und Webseiten gute Möglichkeiten, um nach Angeboten zu forschen. Wir haben gestöbert und bieten mit den hier gezeigten Produkt-Beispielen den einen oder anderen interessanten Anstoß zum Erwerb von Figuren und Zubehören oder regen zum Weiterforschen an.
  • COBI-Klemmbausteine als Alternative zum klassischen Modellbau und zu Klemmbausteinen anderer Hersteller
    Die Firma COBI (COnstruction Brick Industry) mit der Unternehmenszentrale in Warschau produziert eine breite Produktpalette aus sog. „Klemmbausteinen“. Robert Podles – Inhaber und CEO – gründete 1987 seinen Betrieb ursprünglich für die Produktion von Brettspielen und Puzzles. Aber wenige Jahre später – 1992 – wurde mit der Produktion von neuartigen Klemmbausteinen aus Hartkunststoff begonnen. Was begründet den nachhaltigen Erfolg der Cobi-Klemmbausteine? Es ist die gelungene Symbiose zwischen einem klassischen Modellbausatz und der „Klemmbausteinwelt“. Kleben und Bemalen sind nicht erforderlich. Einfach bauen, schnell und einfach – und dann spielen dank vieler beweglicher Teile. Auch kreatives Neu- und Umbauen ist mithilfe einer Vielzahl unterschiedlichster Steine möglich. Zudem sind die Cobi-Bausteine kompatibel mit anderen am Markt befindlichen Klemmbaustein-Marken. Das Besondere bei den Cobi-Modellen ist, dass im fertig gebauten Zustand die Klemmtechnik kaum noch wahrnehmbar ist. Die bei alternativen Anbietern auffälligen Baustein-Noppen sind bei Cobi-Modellen kein Problem. Die Produkte haben ein gutes Finish und wirken durch die glatten Oberflächen optisch sehr gut. Wir berichten über den Hersteller dieser beachtenswerten neuen Klemmbausteine und bringen Bilder von interessanten Modell-Beispielen. Wobei sich zeigt, dass Cobi-Modelle z.B. auch mit 7cm-Lineol-Modellen kombinierbar sind.
  • Lineol 9cm-Soldaten in weitem Marschschritt
    Seit etwa 1903 produzierte Lineol Spielzeugsoldaten. Die ersten waren noch ungemarkt (B. Schupp in Figuren Magazin 4/2021, S. 26). Sie kamen in den Größen 8 cm bzw. 8,5 cm, 14 cm und 18 cm. Wahrscheinlich startete erstmals ab Juli 1906 die Produktion von Soldaten, die mit „Lineol-OWB“ gemarkt waren. Mit dem Modelleur Albert Caasmann begann ab 1909 eine neue Epoche für Lineol. Die Figuren wurden immer realistischer und bekamen eine künstlerische Note. Insgesamt kann für den Zeitraum 1909 bis 1932 die 9cm-Größe als Standard gelten, obwohl ab den späten 1920er Jahren die 6cm- und 6,5cm-Figuren eingeführt wurden. Vor etwa 1910 waren die Figuren eher 8,5 cm groß, werden aber in Sammlerkreisen heute allgemein als 9cm-Figuren bezeichnet. Der Autor Fritz W. Preibsch zitiert im ersten Lineol-Band (S. 1-13) einen Spielzeugkatalog aus dem Jahre 1910, in dem die Rede von neuer „hochfeiner Kavallerie in besonders guter Modellierung“ ist. Daraus könnte man schließen, dass damit die Einführung einer neuen, besser modellierten 9cm-Soldaten-Serie mit korrekter Anatomie gemeint sein könnte, die realistischerer aussahen als ihre älteren 8,5cm-Kameraden. Das Gleiche gilt für die marschierenden Soldaten, bei denen die älteren in der 8,5cm-Größe einen relativ kleinen Marschschritt aufweisen und die jüngeren in 9 cm im Marsch weit ausschreiten. Es könnte sein, dass die Produktion der 9cm-Soldaten in weitem Marschschritt – entgegen anderer Vermutungen – schon in die Zeit um 1910/11 fällt, sie also etwa so alt sind wie die neuen Kavalleriefiguren. Die 9cm-Soldaten mit weitem Marschschritt haben immer den gleichen (deutschen) Grundkörper, werden aber durch verschiedene Köpfe zu Preußen, Preußen mit Federbusch, Jägern, Bayern, Gardegrenadieren oder Deutscher Infanterie. Dieser interessante bebilderte Artikel von Harald S. Hansen (Übersetzung aus dem Englischen von Andreas Dittmann) erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, möchte aber einen Überblick über die enorme Typenvielfalt der 9cm-Marschierenden von Lineol geben.
  • Figuren-Kuriositäten / Falsche Köpfe und Übermalungen
    Bevor die detailgenau und bunt bemalten Figuren im Schaufenster und Geschäftsregalen Kinder- und Sammlerherzen höherschlagen ließen, wurde auch damals schon vor dem 2. Weltkrieg ein knallharter Konkurrenzkampf zwischen Hausser/Elastolin, Lineol und anderen Firmen ausgefochten. So wie sich nun bei einer großen Wende der Geschichte, Kriegsbeginn 1914 und 1939, Zeitungen, tägliches Leben und die Gedanken in den Köpfen ruckartig umstellen mussten, so mussten sich auch Spielwarengeschäfte und erst recht Hersteller von Spielzeugsoldaten abrupt den Wünschen der Kunden anpassen. Man verlangte entsprechend dem Aussehen der ins Feld ziehenden Krieger die zeitangepasst aktuellsten Spielfiguren. So verschärfte sich nochmals der Kampf um Marktanteile, da man zeitbezogen produzieren musste. Somit waren plötzlich ab 28. Juli 1914 und dann wieder ab 1. September 1939 Friedensuniformen, Parade- oder Politfiguren aus der Zeit vor 1914 (Preußischblau und bayerisch-hellblau) und später 1939 (braun und schwarz) nicht mehr so gefragt. Es ist kein Wunder, dass unter dem Druck Stücke hergestellt und im Handel angeboten wurden, deren Besonderheit und Falschheit sofort oder erst nach längerer Bespielung erkannt wurden. Diese Auffälligkeiten reichen von fehlerhafter Produktion über bewusst falsche Bemalung bis zu schneller, schlechter Übermalung. Nicht unbedingt erkennt man diese kuriosen Veränderungen auf den ersten Blick. Die in diesem Artikel vorgeführten Figuren sind natürlich selten, wenn nicht gar einmalig, sind aber für einen Qualitätssammler wohl eher wertlos. Unser Autor Rolf Meyer befasst sich mit diesen „Produktions-Invaliden“ und stellt einige bemerkenswerte Beispiele vor.
  • Ausstellung
    Ein französisches Ritterturnier im königlichen Château Loches, 13.Jhdt., im Maßstab 1:25Erneut stellt die Gesellschaft für Internationale Burgenkunde aus Aachen (GIB) ein französisches Thema vor. Michael und Bernhard Siepen warten mit einem neuen Modell auf: Ein französisches Ritterturnier im königlichen Château Loches z.Zt. des 13. Jhdts., das in 3 Monate langer Arbeit – auf 3.40 m Länge x 2.40 m Breite x 2,30 m Höhe – wie üblich im großen Maßstab 1:25 errichtet wurde. Wiederum besteht es aus zigtausend, aufeinander geschichteten losen Buchenholzelementen, von denen ein Großteil zuvor zugeschnitten werden musste, abermals ein Mammutwerk der Modellbauer. Leider wird alles nach der Ausstellung wieder in Einzelteile zerlegt und gelagert. Im Mittelpunkt des Modells überrascht ein Teil eines französischen Ritterturniers, das noch 2009 in einer Großausstellung im Landesmuseum Bonn im Kontext zum Donjon von Coucy vorgestellt wurde, siehe Figuren Magazin 3/2014. Das Turnier fällt in die Zeit König Ludwig des IX., genannt der Heilige. Die Ausrichtung des Turniers in der Königsstadt Loches war sehr bedeutungsvoll, denn der französische Hochadel war präsent, wiedergegeben in den Farben ihrer Wappen. Fahnen und Zelte schmücken entsprechend das herausragende Ereignis. Dieses Modell mit dem Ensemble um den Donjon mit seinen vielen Ringmauern und Türmen soll vom 21. Mai bis zum 25. Juni der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wieder ein imposantes Modell in M 1:25 für die GIB von Michael und Bernhard Siepen. Infos: www.burgenkunde.de
  • König Artus – Die Ritter der Tafelrunde
    Die Sage von König Artus und den Rittern der Tafelrunde ist Ende des 5. Jahrhunderts in Großbritannien entstanden und wurde im 9. Jahrhundert weiterverbreitet und ausgeschmückt. Die berühmtesten und tapfersten Ritter ihrer Zeit sollen an der Tafelrunde vertreten gewesen sein. Viele Dichter und Schriftsteller griffen später die Geschichte der Tafelrunde und die Suche nach dem heiligen Gral auf. Die Popularität der Artus-Sage stieg mit dem Erscheinen und der Übersetzung von Prinz Eisenherz. Der amerikanisch/kanadische Zeichner und Autor Hal Foster hatte die Figur bereits in den 1930er Jahren als Prince Valiant in den U.S.A. ins Leben gerufen. Die Eisenherz-Serie bzw. die Normannen von Hausser/Elastolin aus den 1950er und 1960er Jahren ist wohl bekannt. König Artus und entsprechenden Bezugsfiguren fehlen leider ganz. In den späten 1990er Jahren entdeckten aber kleine Figurenhersteller im 7cm-Bereich das Thema König Artus. Es gab eine Tafelrunde und auch Figuren bzw. eine Figur König Artus von Dieter Lichtenfels. Ebenso hat es den Magier Merlin und den einen und anderen Ritter der Tafelrunde als Figuren aus dieser Quelle gegeben. In den 1990er Jahren gab es einen wahren Boom bei den Aufstellfiguren, an dem sich auch die Firmen Barthel und Germania beteiligten. Janetzki Arts aus München hatte sich in den ersten 2000er Jahren Aufstellfiguren des Prinz-Eisenherz-Themas vorgenommen und in diesem Zusammenhang auch sehr schöne lizenzierte 7cm-Figuren aus der Welt des König Artus geschaffen. Seltsamerweise gibt es von ausländischen Firmen, wie z.B. Britains, hierzulande wenig bekannte Figuren. TIMPO-Toys hatte eine Serie der Ritter der Tafelrunde aus Metallguss in der 54mm-Größe herausgebracht. Auch Lonestar und der US-Hersteller Ideal brachten auf Artus bezogene Figuren heraus, ebenso die Firma Comics Spain S.A. aus Barcelona, die mehrere Figuren aus PVC zu der Artus Sage herausgab. Frank-W. Blache trägt in seinem aufschlussreichen Artikel eine Fülle von Informationen und Bildern von Modellen zum Artus-Kosmos zusammen.
  • Elefanten im Dienst des Menschen – Prunk, Pomp und Geschenke
    In dem vorwiegend buddhistisch geprägten Inselstaat Sri Lanka haben Elefanten, neben vielen nicht artgerechten Funktionen, auch die Aufgabe, bei großen Prozessionen Reliquien Buddhas durch die Menschenmenge zu tragen. Als Verkörperung Buddhas gelten Elefanten als Segensbringer für den Besitzer, und auch als Symbol von Macht und Reichtum. Dass Elefanten früher schon ein Symbol der Macht waren, haben wir bereits in den Artikeln zum Thema Kriegs-Elefanten hinlänglich gezeigt. Dass es neben den bekannten Figuren von Kriegs-Elefanten auch Figuren von eigentlichen Prunkelefanten gab bzw. gibt, zeigen verschiedene Abbildungen in diesem Artikel. Unser Autor Uwe Kappel, der schon vorherige Artikel zum Thema „Elefanten im Dienst des Menschen“ im Figuren Magazin veröffentlicht hat, befasst sich in diesem Artikel auch mit der Historie der Prunk-Elefanten sowie der Bedeutung von weißen Elefanten.
  • Neues von Ullmann – Die Figurenserie aus dem Ullmann-Katalog
    Hersteller weiter unbekannt – aber neue Erkenntnisse und Fragen
    Zu dieser Figurenserie gab es schon einige Artikel im Figuren Magazin. Die Informationen in den Artikeln zum Hersteller dieser Serie standen immer unter dem Motto: „könnte, womöglich, vermutlich…“. Eine Zuordnung zu einem Hersteller durch Katalogunterlagen etc. gab es nie. Der vorhandene Katalog datiert aus der Zeit zwischen 1907 und 1913. Unser Autor Ulrich Raue, der über eine umfangreiche Sammlung der Ullmann-Figuren verfügt, berichtet über neue Erkenntnisse zu dieser interessanten Figurenserie, bildet darin bislang unbekannte Figuren ab und wirft eine Reihe weiterer Fragen auf, deren Beantwortung möglicherweise zum Hersteller führen könnte.
  • „Ritter, Burgen, schöne Fräulein“
    Eine Ausstellung im Hessischen Puppen- und Spielzeugmuseum ab. 15. Mai 2022
    Eine neue Ausstellung im Hessischen Puppen- und Spielzeugmuseum zeigt, wie das Mittelalter ins Kinderzimmer kam und sich bis heute darin hält. Eltern und Großeltern können gemeinsam mit Ihren Kindern oder Enkeln in Erinnerungen schwelgen und sich den spannenden Fragen widmen, die in der Ausstellung aufgeworfen werden. Wann der erste Spielzeugritter durch ein Kinderzimmer ritt, wissen wir nicht. Aber sicher ist, dass Ritter, Burgen und schöne Fräulein schon lange wichtige Wegbegleiter von Kindern und Jugendlichen sind. Neben vielen anderen interessanten Ausstellungsobjekten werden aus den klassischen Figuren-Bereichen auch viele Modelle von bekannten Zinnfiguren-Herstellern wie auch von Masse- und Kunststoff-Herstellern gezeigt (Lineol, Elastolin u.a.). Hessisches Puppen- und Spielzeugmuseum, Infos: www.hpusm.de
  • Puppen- und Spielzeugfestival in Neustadt bei Coburg und in der Nachbarstadt Sonneberg vom 23.05. – 28.05.2022
    Die großen Spielzeugmuseen in Neustadt b.Cbg. und Sonneberg weisen auf ihre Aktivitäten hin, ebenso weitere Veranstalter und Geschäfte.
    Infos: www.puppenfestival-neustadt.de und www.sonneberg-tourisms.de .
  • Sammler-Anzeigen
    In unserer Rubrik „Suche/Biete/Tausche“ findet sich immer etwas zum Kaufen, Verkaufen oder Tauschen usw. Private Sammler-Anzeigen in dieser Rubrik sind für Abonnenten kostenlos! Private Sammler-Anzeigen (bis 500 Zeichen) von Nicht-Abonnenten erscheinen nach Voreinsendung von nur 5,– Euro in Briefmarken.
  • Meldungen, Tipps, Termine
    Auch in dieser Ausgabe des Figuren Magazins finden Sie Termine, die in Artikeln oder gewerblichen Anzeigen aufgeführt sind und Tipps von allgemeiner Bedeutung oder Meldungen, die nicht gesondert im vorliegenden Inhaltsverzeichnis ausgewiesen sind.