FIGUREN MAGAZIN 4/2023

Liebe Leserinnen und liebe Leser !
Unsere Ausgabe 4/2023 bietet zu diesem international beliebten Sammelgebiet eine große Anzahl von neuen Informationen mit vielen interessanten Bildern, z.B: Die große Figuren-Messe Bad Nauheim/Friedberg 2023 – Neue Attraktivität der Elastolin-Steckfiguren – Das Deutsche Afrika Korps: Figuren verschiedener Hersteller – High Chaparral: Der Name der Ranch war Programm – Dioramen zu Wildwest-, Mittelalter- und Militär-Themen – Ausstellungen – Buchbesprechungen – Sammleranzeigen und Vieles mehr.
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Viel Vergnügen bei der Lektüre.
Ihr Redaktionsteam.

Inhaltsübersicht / FIGUREN-MAGAZIN 4/2023:

Figuren-Messe Friedberg 2023
33. Internationales Sammlertreffen
Alle waren sie wieder gekommen am 21. Oktober, die dem Sammeln von Aufstellfiguren aus Masse und/oder Plastik unrettbar verfallen sind; sie drängten sich in den Gängen zwischen den Ausstellertischen und vermischten sich mit den
Süchtigen aus der Figurensammlerszene, die hier ihre ‚Dealer‘ trafen, welche zum Teil selbst erst neuerdings oder bereits vor vielen Jahren mit dem Sammelvirus infiziert worden waren. Bei einem allgemein sehr hohen Aussteller- und Besucherandrang waren vor allem auch das internationale Publikum und die Händler aus aller Herren Länder wieder stark vertreten. Aber auch das Angebot aus deutschen Sammlerlanden war ausgesprochen reichhaltig. Das galt sowohl
für Masse- als auch für Plastikfiguren. Neben Suchen, Wühlen und Einkaufen waren viele Besucher aber auch mit Smalltalk in zum Teil leidenschaftlichen Diskussionen gefangen. Insgesamt gesehen war es wieder eine rundherum gelungene Veranstaltung! Die nächste Friedberger Figuren-Messe findet am 12. Oktober 2024 statt. Andreas Dittmann schildert seine Eindrücke von diesem Event. Und wie immer bringen wir dazu aus der Fülle der Angebote eine interessante Auswahl von Fotos.


Das Deutsche Afrikakorps – DAK
und sein Achsenpartner
„Habe ich in meinen letzten Artikeln immer nur Figuren aus Masse vorgeführt, trete ich heute als Vorzeiger in einem Gemischtwarenladen auf, da ich diesmal neben Pappmaché auch Metall und Kunststoff anbiete. Im Sortiment habe ich Vorkriegs- und Nachkriegs-Ware. Diese Figurenmischung werde ich versuchen, in Halbdioramen darzustellen. Mit historischem Fotohintergrund hoffe ich auf bessere Figurenpräsentation.“ So die einleitenden Worte unseres Autors Rolf Meyer zu seinem Ausflug in die Welt der Figuren verschiedener älterer und aktueller Hersteller zum Thema Deutsches Afrika-Korps (DAK), ein ausführlicher Artikel mit interessanten Informationen zur realen Historie und zu Figuren-Herstellern, bebildert mit vielen aufschlussreichen Fotos.

Verdun 1916
Gegenoffensive der französischen Infanterie
Ein hervorragend gestaltetes Klein-Diorama im 7cm-Maßstab von Peter Maly. Es zeigt einen kleinen Ausschnitt aus einem der zahlreichen Kämpfe des 1. WK. Bestückt ist das Diorama mit Elastolin- und Lineol-Modellen. Ein gelungenes Beispiel und eine Anregung, wie auf klein bemessenem Raum eine eindrucksvolle Szenerie gestaltet werden kann.

TippCo-Halbkette.
Ein Umbau nach originalem Vorbild-Foto.
Über 20 Jahre schlummerte bei Günter Kaus (der vielen Lesern bekannt ist – siehe u.a. das Diorama „Haithabu“, FM 3/23) eine nicht komplette TippCo-Halbkette mit fehlendem Kofferaufbau inkl. Sitzbank sowie fehlendem Lenkrad, Scheibenrahmen, Ersatzrädern, Anhängekupplung und Ketten in seinem „Ersatzteillager.“ In der Hoffnung, diese einmal komplettieren zu können, wurde das Teil immer wieder vorgeholt und dann wieder zur Seite gelegt. Eines Tages war dann aber die Idee geboren, eine TippCo-Halbkette so zu gestalten, wie sie auf einem originalen Vorbild-Foto zu sehen ist. Günter Kaus beschreibt den gelungenen Umbau und gibt Tipps für solche Arbeiten.

Ausstellung
Die Akropolis von Athen – Die UNESCO-Weltkulturerbestätte wird in zwei Modellen vorgeführt.
Die Gesellschaft für Internationale Burgenkunde (GIB) wartet jetzt mit zwei von Bernhard Siepen und Michael Siepen
gestalteten Modellen der Akropolis von Athen in den Maßstäben 1:250 und 1:25 auf. Das in 3 Monaten entstandene
Übersichtsmodell (1:250) der Akropolis von Athen stellt nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Kreuzfahrer den Zustand vom 12. bis 14. Jahrhundert mit einer byzantinischen Kathedrale innerhalb des Parthenontempels dar. Danach entstand in 9-wöchiger Arbeit ein großes Ausschnitt modell der Propyläen in M 1:25 (Breite 200 cm, Länge 220 cm, Höhe 150 cm). Ca. 20.000 (!) lose Buchenholzelemente wurden im Modell verbaut. Bestückt ist das Modell mit ca. 300 auf die Epoche bezogenen Figuren im großen Maßstab 1:25. Nach dem Übersichtsmodell in M 1:250 treffen Besucher dieser Ausstellung auf das große Ausschnittmodell in M 1:25 mit seinen zahlreichen Figurenszenen, u.a. mit Steinmetzen, Steinschleppern und Sackträgern, Maurern, Schmieden, einem Schlachthof mit Metzgern, mit Bäckern und einem Backofen, Kanonieren an Bombarden usw., alles in allem ein Erlebnis für Jung und Alt. Wir zeigen in diesem FM-Bericht einen interessant bebilderten Ausschnitt aus dieser Ausstellung. Ausstellungsort ist die Geschäftsstelle der GIB, Dauer bis Mitte Januar 2024. Bitte um telefonische Anfrage unter 0241 – 604500. Ort:Grindelweg 4 in 52076 Aachen.

Neue Attraktivität der Elastolin-Steckfiguren?
Ein unterschätztes Sortiment gewinnt mehr Aufmerksamkeit
Lange Zeit wenig geachtete Elastolin-Figuren von Hausser machen in jüngerer Zeit durch verstärkte Nachfrage und Preisentwicklung bei besonderen Stücken aufmerksam. Gemeint sind die 6 cm großen Steckfiguren aus Weichkunststoff. Vor allem in England sind solche dort als „Swoppets“ geläufigen Modelle seit sechs Jahrzehnten unter Sammlern beliebt. Der Begriff geht auf die Firma Britains zurück, die mit dem Slogan „Swop it – vertausch es“Aufmerksamkeit für eine neue Produktlinie schaffen wollte. Bis Mitte der 1960er Jahre folgten Timpo, Cherilea, Lone Star und Crescent. In Deutschland wurden viele Modelle dieser Hersteller so erfolgreich verkauft, das hiesige Marken, beginnend mit Heinerle/Manurba, dann Jean, Plasty und schließlich Elastolin entsprechende Sortimente aufbauten. Was sprach seinerzeit neben dem niedrigen Preis für solche Figuren? Sie waren nicht nur ausgesprochen unempfindlich,sondern an exponierten Stellen „vollbeweglich“. Zudem ermöglichte ein Umstecken von Waffen oder anderer Ausrüstung eine schier unerschöpfliche Variationsbreite gegenüber der Starrheit herkömmlicher Figuren. Unsere Autoren Andreas Dittmann und Malte Ristau befassen sich mit den Elastolin-Steckfiguren und stellen dieses in Sammlerkreisen zunehmend Interesse gewinnende Sortiment vor.

High Chaparral: Der Name der Ranch war Programm
„Vor einigen Jahren konnte ich in den USA eine besondere Schatzkiste erwerben. Meine Aufmerksamkeit geweckt hatte der bunt illustrierte Deckel, der mit Szenen aus einer bekannten TV-Serie wirbt. Konterfeis der mir von früher her vertrauten Hauptdarsteller sind mit ihren Namen an den Seiten des Kartons abgebildet. Gemeint ist die Serie High Chaparral, die vor einem halben Jahrhundert viele Fans gefunden hat. Die Schachtel der Firma Comansi enthält eine Ranch, die auf einer passend bedruckten Bodenplatte aus Sperrholz aufgestellt werden kann. Die Anlage besteht aus zwei Holzgebäuden mit farbig gefassten Fronten und einer Umzäunung aus Holz samt Genre-typischem Balken-Tor. Das weitere Zubehör bilden eine Koppel mit drei Pferden, vier Kakteen sowie ein Planwagen mit Kutscher. Der Hersteller hat das Ensemble mit Modellen aus Weichkunststoff in 6,5 cm Größe ausgestattet: das sind neben namenlosen Cowboys und Indianern aus dem Standardrepertoire von Comansi die Charakterfiguren der fünf Hauptdarsteller. Auf der Oberseite ihrer Bodenplatten ist jeweils „Chaparral“ eingraviert. Zwei der Charaktere, Big John und Manolito, stehen zusätzlich in Versionen zu Pferd im Sortiment.“ So beginnt die Beschreibung des Autoren Malte Ristau, der seinen Fund im Weiteren detailliert vorstellt und mit seltenen Modell-Bildern illustriert.

Elastolin-Figuren in einem Zinnfigurenmuseum
In einer Kemenate in der nordhessischen Kleinstadt Eschwege ist ein Zinnfigurenmuseum untergebracht, das nicht nur für die Freunde der Zinnfiguren, sondern auch für Elastolin-Figurenfreunde Interessantes zu bieten hat. Seit 2002 lädt das Zinnfigurenkabinett die Besucher in die Kemenate und das angrenzende Fachwerkgebäude ein und bietet eine Reise durch 5000 Jahre Weltgeschichte an. Sehr ungewöhnlich für ein Zinnfigurenmuseum ist aber, dass es dort auch eine Dauerausstellung eines großen Wild-West-Dioramas mit vielen 7cm Elastolin-Figuren gibt. Das Diorama hat eine Größe von ca. 10 Meter Breite und 1 Meter Tiefe und ist mit ca. 200 Figuren bestückt. Unser Autor Michael Purkart war vor Ort und stellt das Diorama vor. Infos: www.eschweger-zinnfigurenkabinett.de

Wer kennt unser Zuhause? Figuren unbekannter Herkunft
Hier stellen wir Tiere vor, die in ihrer Modellierungsart, Bemalung und Produktionsweise nahezu identisch sind. Es handelt sich um Hohlguss-Figuren, dessen Hersteller uns nicht bekannt ist. Sie können in ihrer Größe teilweise durchaus der Normaltiergröße von Hausser/Elastolin und Lineol zugerechnet werden; manche sind deutlich größer. Über den Hersteller wissen wir leider nichts. Es wird vermutet, dass diese Tiere aus DDR-Produktion stammen. Frühere Anfänge vor dem 2. Weltkrieg scheinen aber möglich. Wer kann genauere Informationen zu diesen Hohlguss-Figuren beitragen?

H0-Figuren für Preiser aus dem Atelier Weißbrodt
1.Teil – 1950er und beginnende 1960er Jahre
Aufstell- und Spielfiguren der Firma Hausser gehörten in den 1950er und 1960er Jahren zu den wohl ausdruckskräftigsten und besten ihrer Art. Dies war hauptsächlich Max Weißbrodts Verdienst. Sein unnachahmlicher Stil, in diese Figuren eine idealisierte Realität und dennoch eine spielerische Komponente einzubringen, war seine Stärke. Es waren vor dem Krieg die Massefiguren, die große Spiel-Ansprüche erfüllten. Die neuen feingliedrigen Kunststoff-Figuren der Firma Hausser in den 1950er Jahren gewährleisteten eine weitere optische Steigerung. Eine rasch zunehmende Begeisterung für Modelleisenbahnen in den frühen 1950er Jahren, besonders in der Modell-Spurgröße H0, brachte eine Vielzahl an neuen Herstellern auf diesem Terrain hervor. Die kleinsten und belebendsten Elemente für diesen Modellbau, die Menschen und Tiere, stellte die Firma Preiser dazu her. Neben anderen H0-Figurenherstellern wie Merten und Wiking mit Modellfahrzeuge-Programm, avancierte Preiser zu einem der bedeutendsten Hersteller auf diesem Sektor. Horst Preiser, Ideen- und Skizzengeber, und Max Weißbrodt, der Umsetzer ins Dreidimensionale. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Firma Preiser und dem ‚Atelier Weißbrodt‘ beschreibt unser Autor Peter Müller mit seltenem Bildmaterial.​

Strippenzieher – einmal anders
Der Begriff „Strippenzieher“ hat heute im Wesentlichen zwei Bedeutungen: Es bezeichnet zum einen jemanden, der aus eigenen Interessen heraus andere Menschen unterstützt, fördert und an entsprechende Position bringt etc. Er ist quasi der „Marionetten-Spieler“, der im Hintergrund bleibt und die Fäden zieht, an denen die Puppen tanzen. Und zum anderen eine scherzhafte Beschreibung eines Elektrikers; auch Fernmeldeelektrikers. Die militärischen „Strippenzieher“ der Massefigurenhersteller Elastolin und Lineol dürften den Leserinnen und Lesern des FM hinlänglich bekannt sein. Umso interessanter ist eine Figurengruppe des englischen Traditionsherstellers „Crescent Toys“, der von 1922 bis ca. 1980 produzierte. Es handelt sich um eine Gruppe von zivilen Fernmeldetechnikern aus der Zeit um 1950 (Höhe der Standfigur ca. 5 cm). Offensichtlich glaubte man im Hause „Crescent“ die Zeichen der damaligen Zeit erkannt zu haben, und meinte, im größeren Stil zivile Figurengruppen auf den Markt bringen zu müssen. Zum einen erstaunt die Themenwahl zum anderen die Produktionstechnik. Man war wohl bei der Konzeptionierung dieser Figurengruppe der Überzeugung, dass die „Fernübertragung“ in der dargestellten Form für „Zukunft“ stehe, und damit interessant genug
sei, um ein Verkaufserfolg zu sein. Diese Figurengruppe stellt also eine Innovation in zweierlei Hinsicht dar und ist somit ein interessantes Thema für Sammler von Metallfiguren. Uwe Kappel stellt die Fernmeldetechniker aus England vor.

Buchbesprechung:
„Spiel-Indianer-Boote und Kanus aus Deutschland“
Es gehört schon ein gerütteltes Maß an Sammelleidenschaft, Sachkenntnis und Publikationserfahrung dazu, um ein solches Übersichtswerk zu Kanus und Indianer-Booten realisieren zu können. Jürgen R. Schüler ist mit seinem neuesten Werk, dem mittlerweile 16. Buch für Sammler von Figuren und Zubehör, wieder einmal ein regelrechter Paukenschlag gelungen. Auf fast 150 Seiten werden Wasserfahrzeuge unterschiedlichster Hersteller präsentiert. Darunter sind ausgesprochen seltene, teilweise sogar bislang unbekannte Modelle. Andreas Dittmann bespricht dieses beachtenswerte Buch.

Buchbesprechung:
“Swords and Roses – Collecting Guide for Britains Swoppet Knights”
Sie gehören zum Feinsten und Edelsten, was sich die Sammler britischer Plastikfiguren vorstellen können: Steckfiguren vom traditionsreichen Hersteller Britains. Was den besonderen Reiz dieser Figuren ausmacht, ist ein Prinzip, das es erlaubt, die aus zahlreichen Einzelteilen bestehenden Figuren in immer wieder unterschiedlichen Posen und Kombinationen zusammenzustecken und dabei Körperteile sowie Zubehör zu tauschen. Die sage und schreibe 200 Seiten dieses Britains-Swoppet-Werkes von Edward Stephen Poole widmen sich mit den Rittern der mit Abstand variantenreichsten Serie von Britains. Es gab zwar auch andere filigrane Swoppet-Figurenserien von Britains, aber bei keiner Reihe ist die Vielfalt der Einzelteile so groß wie bei den Rittern. Viele von ihnen tragen (oft mehrteilige!) Wappen in Rosenform, was den Autor zum Obertitel seines Werkes bewogen haben mag. Poole liefert einen Überblick darüber, worauf man daher beim Kauf besonders achten sollte und erfreut den Leser am Ende mit Tabellen zur Seltenheit einzelner Teile und zu vergleichenden Preisübersichten. Unser Experte Andreas Dittmann hat die Besprechung dieses bemerkenswerten Buches vorgenommen. Erhältlich ist das Werk im Buchhandel oder über SwordsAndRosesBook.com.

Sammler-Anzeigen
In unserer Rubrik „Suche/Biete/Tausche“ findet sich immer etwas zum Kaufen, Verkaufen oder Tauschen usw. Meldungen, Tipps, Termine Auch in dieser Ausgabe des Figuren Magazins finden Sie Termine, die in Artikeln oder gewerblichen Anzeigen
aufgeführt sind und Tipps von allgemeiner Bedeutung oder Meldungen, die nicht gesondert im vorliegenden Inhaltsverzeichnis ausgewiesen sind.