Figuren Magazin 3/2023

Liebe Leser,wie immer bietet auch unser aktuelles Figuren Magazin 3/2023 wieder eine Fülle von Informationen und Bildern rund um dieses große beliebte Sammelgebiet.Alles in Farbe!Das neue Heft ist ganz einfach für 7,50 Euro (portofrei) zu bestellen: Rufen Sie uns an, faxen oder mailen Sie uns Ihre Wünsche – und Sie erhalten umgehend unsere Lieferung.Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Ihr Redaktionsteam. Inhaltsübersicht / FIGUREN-MAGAZIN 3/2023:

NEUHEITEN und Sortiments-Tipps, Herbst 2023
In dieser FM-Ausgabe bringen wir wieder Figuren- und Zubehör-Beispiele einiger Hersteller zu deren Neuheiten und Sortiments-Angeboten, die im Handel und auch über Webseiten erhältlich sind. Bei unseren Recherchen entdecken wir im Internet immer wieder für uns weniger bekannte Webseiten, vor allem, wenn man nicht nur im deutschsprachigen Raum Ausschau hält, sondern weltweit nach weiteren Anbietern forscht. Die Fülle der Möglichkeiten ist beeindruckend. Wie immer zeigen wir hier Beispiele aus den oftmals umfangreichen Sortimenten, die vielleicht für manche unserer Leser und Leserinnen die eine oder andere Anregung bieten.

Die Dänische Königliche Leibgarde von Lineol / Teil 2
Ab 1932 verschwanden sowohl die 9cm- als auch die 6cm- und die 6,5cm-Gardesoldaten aus dem Lineol-Programm zugunsten der 7,5cm-Figuren. Infolgedessen brachte man nun auch die dänischen Gardesoldaten in der neuen Größe wieder als Musiker, Marschierende und Kämpfende heraus – und zwar wiederum basierend auf den Figurenkörpern deutscher Soldaten. Doch auch in 7,5 cm wurden wieder spezielle dänische Soldatenkörper modelliert. Dänemark war ein wichtiger Absatzmarkt für Lineol, offenbar auch während des Zweiten Weltkrieges. Heute kann man – auch wenn einige Stücke davon recht selten sind – fast alle deutschen Soldatenkörper der 6cm-, der 6,5cm- und der 7,5cm-Größe mit dänischer Bärenfellmütze und in originaler roter Uniformjacke finden. Lineol hat aber möglicherweise nie Soldaten der Dänischen Königlichen Leibgarde mit dunkelblauen Uniformjacken herausgebracht. Unser dänischer Autor Harald Hansen stellt – in einer Übersetzung aus dem Englischen von Andreas Dittmann – in diesem interessanten 2. Teil weitere wenig bekannte Ausführungen von dänischen Lineol-Leibgardefiguren vor.

Pfeiffers Holländermarkt – Neue Erkenntnisse, neue Bilder
In der Ausgabe Figuren Magazin 3/2010 stellte Christoph Wurzer den Lesern ausführlich das Holländersortiment der Firma Pfeiffer inkl. eines Schaustücks vor. Diese Abbildung war lange Zeit die einzige Farbabbildung die unseren Lesern zur Verfügung stand. Sie ähnelte auf den ersten Blick der Abbildung im Pfeiffer-Katalog von 1914. Im Jahre 2017 wurde im Auktionshaus Ladenburg ebenfalls ein Holländermarkt angeboten und versteigert. Herr Joachim Bischoff hatte dieses Schaustück ersteigert und verschiedene Details fotografiert, die wir hier in dem Beitrag mit einfließen lassen. Bei genauer Betrachtung gibt es aber zwei gravierende Unterschiede zwischen den Holländermärkten. Zeitlich lassen sich diese Unterschiede nicht einordnen. Wir zeigen eine Reihe neue Bilder von seltenen Pfeiffer-Holländermärkten.

„Haithabu“ – Ein großes Wikinger-Diorama im Maßstab 1:24 von Günter Kaus und Dieter Lichtenfels im Skulpturen- und Miniaturen-Museum Ransbach-Baumbach
Peter Kaus, Inhaber des ehemals wohl weltgrößten Sportwagen-Museums Rosso Bianco in Aschaffenburg, etablierte zusätzlich in diesem Museum Ende der 1990er Jahre / Anfang der 2000er Jahre eine umfangreiche Dioramen-Sammlung zum Thema „Verkehr und Straße der Jahrtausende“, weil er festgestellt hatte, dass es in der Darstellung des Verkehrs und der Mobilität der Bevölkerung in Deutschland der letzten 2000 Jahre kaum museale Darstellungen gab. Es entstanden imposante Dioramen mit über 10.000 Figuren aus verschiedenen historischen Epochen, alles äußerst beeindruckend im großen Maßstab 1:24 (7cm-Figurenmaßstab!), modelliert von bekannten Modellbauern, z.B. Michael Schmitt, Michael Cremerius, Günter Kaus, Dieter Lichtenfels, Fa. Lineol / Duscha, Gerhard Barthel, Daniel Ohrem, Ralf Hoffmann, Rainer Diederich, Erich Leistner, Roland Schaffrin und etlichen anderen. Nach Auflösung des Aschaffenburger Museums eröffnete Peter Kaus in Ransbach-Baumbach 2016 ein neues großes, eigens für seine gesammelten künstlerischen Skulpturen, Plastiken und Miniaturen eingerichtetes Museum. Auf etwa 4.600 Quadratmeter werden seitdem seine über Jahre aus aller Welt gesammelten Exponate aus der Zeit von etwa 1740 bis nach 2010 gezeigt. Und hier wird auch auf 1.030 Quadratmetern seine einzigartige Dioramen-Sammlung in großzügig gestalteten Räumlichkeiten präsentiert. Zu sehen sind zigtausende Figuren im Maßstab 1:24, individuell und nach geschichtlichen Vorgaben geformt, bemalt und zusammengestellt. An die Historie angelehnte Szenen aus dem Leben und Wirken der Wikinger, Kelten, Römer, Germanen, Karls des Großen, des Mittelalters und der von Thurn und Taxis sind auf eindrucksvolle und lebendige Weise zu besichtigen. Das Figuren Magazin berichtete in den letzten Jahren immer wieder mal über einzelne dieser hervorragend gestalteten Dioramen. In diesem Artikel zeigen wir das imposante von Günter Kaus und Dieter Lichtenfels gestaltete Wikinger-Diorama „Haithabu“.

Till Eulenspiegel und andere mittelalterliche Narren
Im Mittelalter beschäftigten Fürsten zur Unterhaltung sogenannte Narren, die besonders ausstaffiert waren. Diese durften unbequeme Wahrheiten aussprechen, den Menschen den Spiegel vorhalten. Plasticum/Starlux hat 1961 hierzulande ein entsprechendes Modell in Hartplastik zum Einsatz auf unseren Ritterburgen offeriert. Heinerle folgte 1965 mit einer Figur in Weichkunststoff, dem Narren Wamba, der zur Ivanhoe-Gruppe zählte. Das Aussehen erinnerte in beiden Fällen an eine Person, die in die Weltliteratur eingegangen ist. Jener prominente Schalk hat wohl tatsächlich gelebt und im 14. Jahrhundert seine Mitmenschen gefoppt. Gemeint ist ein umherziehender „Till Eulenspiegel“, der 1350 in Mölln an der Pest gestorben sein soll. Markante Beispiele für seine Streiche haben Sondermarken der Post 1977 und 2011 gezeigt. 95 „Historien“ sind überliefert, in denen Eulenspiegel menschliche Unzulänglichkeiten bloßstellt und Missstände aufdeckt. Diese und andere Narren stellt Malte Ristau mit interessanten Figuren-Bildern in seinem Beitrag vor.

Wie Merten den Reitsport pflegte – Vier Disziplinen, 24 Figuren, zwei Maßstäbe
Schon 1963 war wohl das Programm des Berliner Herstellers Merten in den 4cm- und 6cm-Größen abgeschlossen. Anfang der 1960er hatte Merten sein Sortiment „aus schlagfestem Plastikmaterial“ noch mit drei außergewöhnlichen Zentauren sowie vier weiteren Sets im Vergleich der Konkurrenz recht ungewöhnlicher Typen in 4 cm aufgestockt. Gemeint sind Gruppen mit jeweils sechs Reitern bzw. Reiterinnen unterschiedlicher Disziplinen. Im Katalog 1963 sind die 24 Modelle mit passenden Posen nach den Bereichen „Jockeys, Parforcejagd, Reitschule sowie Military“ aufgeschlüsselt. Alle vier Gruppen wurden von Merten auch im Maßstab H0, also zwei Zentimeter, angeboten, der zunehmend Hauptzweig des Geschäftes geworden war. Der Autor Malte Ristau zeigt in seinem Artikel diese interessanten Motive und weist darauf hin, dass sie ihm allesamt bis heute selten begegnet sind, bei Sammlern wie auf Märkten.

Miniatur-Tiere von Marolin
Die Firmen Pfeiffer und Hausser/Elastolin haben eine lange Tradition in Herstellung und Vertrieb von Miniaturfiguren/Tieren und dem entsprechenden Zubehör an Bauernhöfen und Tiergehegen. Bislang weitestgehend unbekannt dürfte ein weiterer Produzent in dieser Sparte sein. Auch die Traditionsfirma Marolin hat Miniaturtiere hergestellt, die viel kleiner sind als die bekannten Tier-Modelle in der sogenannten Normalgröße. Zeitlich einordnen können wir diese in den 1930er Jahren. Diese Miniaturtiere von Marolin sind äußerst selten und tauchen nur gelegentlich, wenn überhaupt, auf. Wir stellen die uns bekannten Wald- und Wildtiere vor.

3D-Druck-Figuren – Eine neue Technik erhöht die Modellvielfalt
Vor einiger Zeit hat unsere Autorin Ute Brüggemann zufällig im Internet-Auktionshaus ebay einen Anbieter von Tierfiguren im Maßstab 1:87 gefunden, und sie war sofort begeistert von der Vielfalt und den ungewöhnlichen Posen. Die Tiere werden unbemalt angeboten. Der Verkäufer Harald Cramer ist von Beruf Designer, und der Modellbau ist sein Hobby. Die berufliche Erfahrung im 3D-Druck nutzt er, um unter anderem sein eindrucksvolles Tierfiguren-Sortiment zu erweitern. Hochwertige Modellierung von Tierfiguren ist nicht einfach. Daher überlässt Harald Cramer das einem renommierten Künstler, der die Figuren im Maßstab 1:24 in 3D entwirft und für die korrekten Proportionen, realistischen Posen und Oberflächenimitation von Fell, Haut, Federn oder Schuppen sorgt. Sie werden ggf. noch leicht in Größe, Ausdruck oder Komposition verändert und danach auf den Maßstab 1:87 verkleinert. Es sind aber Ausdrucke bis zur Größe von 40 cm ohne Qualitätsverlust möglich, auf Wunsch auch z.B. im 4cm- und 7cm-Maßstab. Ute Brüggemann zeigt in Ihrem Artikel beeindruckende Modelle aus dem Sortiment und ein schönes Beispiel mit einem Bison im Maßstab 1:24, den sie fein bemalte und der sich hervorragend mit bekannten Elastolin-Bisons kombinieren lässt.

Der Kolonialreiter von Hausser
Im Figuren Magazin 4/22 / S.30 wurde im Artikel „Max Weißbrodt, der Meistermodelleur – Teil 2“ die Reiterfigur in Abbildung 1 als ein Western-Reiter bezeichnet – das ist so nicht richtig. Dass bei der Abgabe von Fotomaterial mit unveröffentlichten Figurenmodellen Max Weißbrodts an das Figuren Magazin und den dazu formulierten Bildunterschriften ein Fehler unterlaufen ist, bestätigt Peter Müller in diesem Beitrag und zeigt als Beleg ein originales Dokument aus der Firma Hausser. Statt eines Western-Reiters handelt es sich demnach um eine Reiterfigur der deutschen Schutztruppen in den ehemaligen afrikanischen Kolonien des damaligen Deutschen Kaiserreiches. Als Modelliervorlage für diese Figur diente offenbar ein Reiterstandbild in Windhuk (Namibia).
Siehe hierzu auch den ergänzenden Artikel von Andreas Dittmann „Hausser und das deutsche Reiterstandbild von Windhuk in Namibia“ im Figuren Magazin 2/23.
Unser aufmerksamer Leser Friedemann Encke geht in einem Kommentar zu diesem Artikel auf den leider nicht zuvor genannten Bildhauer dieses Reiterstandbildes ein, nennt den Namen und gibt Informationen zur Entstehung.

Flugpioniere aus Belgien
Seit einiger Zeit liegen der Redaktion Bilder vor, die Rätsel aufgeben. Dargestellt sind Figuren-Sets, welche die Flugpioniere Graf Zeppelin mit Zeppelin und Charles Lindbergh mit seinem Flugzeug zeigen. Beide Sets sind gemarkt mit Belgium und bestehen aus Masse. Der Absender der Bilder vermutet, dass die Lindbergh-Figur 1977 zum 50jährigen Jubiläum des Atlantikflugs hergestellt wurde. Es gibt aber zu diesen Figuren einige Fragen. Die Redaktion bittet um Mithilfe.

Rare Fundsache – Hausser Eisenbahn-Zubehör von 1925
In den 1920er Jahren, noch in Ludwigsburg angesiedelt, zählte aus Holz gefertigtes Eisenbahn-Zubehör zum Repertoire der Firma Hausser (Elastolin). Dabei handelte es sich um heute allesamt sehr seltene Bahnhöfe und Wärterhäuser, eine große Uhr, 3 Tunnels, Schranken und Lagerhallen. Schon in den 1930er Jahren gibt es in den Katalogen und Preislisten keine Hinweise mehr darauf. Bahnhöfe und Tunnels waren nun aus Masse gefertigt. Malte Ristau stellt zwei seltene Güter-Hallen in Holzbauweise sowie weitere Zubehöre aus diesem raren Bereich vor.

Bullenreiter und Pferdefänger – Zwei Umbauten aus Masse im 7cm-Maßstab
Im Gegensatz zu Fotos von privat gefertigten Kunststoff-Modellierungen erreichen die FM-Redaktion eher selten Bilder von Masse-Umbauten. FM-Leser Stefan Wilckens beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit ebensolchen Umbauten und sandte Fotos von zwei neuen Modellen, die hier vorgestellt werden. Die interessanten Modelle „Bullenreiter“ (eine Variante des Rodeo-Reitens) und die Gruppe „Pferdefänger“ mit einem Lasso schwingenden Cowboy und Wildpferd entstand nach der Beschäftigung mit den großen US-Vorbildern.

Prärieindianer an einer Wasserstelle – Ein Wildwest-Diorama im Maßstab 1:25
Hier stellen wir ein kleines von unserem FM-Leser Peter Vollert eindrucksvoll gestaltetes Wildwest-Diorama vor, das – im Gegensatz zu vielen anderen Dioramen mit Kampfszenen – eine friedliche Szenerie beim Aufbau eines Prärieindianer-Lagers an einer Wasserstelle zeigt.

Buchbesprechung
„Ritter – Burgen – schöne Fräulein“ – Das Mittelalter im Kinderzimmer
Eine Buchbesprechung von Frank-W. Blache

Das von Victoria Asschenfeldt und Ortwin Pelc herausgegebene und im HUSUM Verlag erschienene Buch geht der Frage nach, wie das Mittelalter auch ins Kinderzimmer kommt. Seitdem es das Bewusstsein gibt, dass es einen Zeitabschnitt im Leben eines Kindes gibt, indem es sich mit dem Spiel beschäftigt, gibt es seit der Antike bis heute verkleinerte Abbilder der realen Umwelt auch für das Kinderzimmer. Das vorliegende Buch beleuchtet das Titelthema Ritter, Burgen, schöne Fräulein aus verschiedenen Gesichtspunkten, von qualifizierten Autoren in einzelnen Kapiteln zusammengefasst. Es befasst sich nicht ausschließlich mit den für das Figuren Magazin interessanten Figuren-Maßstäben, doch auch dieses Gebiet wird sehr informativ und bebildert behandelt. Das Buch ist ein Begleitbuch zu einer früheren erfolgreichen Ausstellung gleichen Namens im Puppen- und Spielzeugmuseum in Hanau-Wilhelmsbad (www.HPuSM.de), es liest sich jedoch auch ohne die Ausstellung sehr gut und gibt über viele Themen kenntnisreich und interessant Auskunft. Allein die vielen Fotos machen es zu einem sehenswerten Buch.

Börse in Altenburg – 18. Figurensammlertreffen und Spielzeugbörse
In unserem kleinen Rückblick kommen wir auf eine interessante Veranstaltung im Frühjahr zurück. Die mittlerweile fest in Altenburg etablierte Börse für Masse-Figuren und Blechspielzeug aller Art war am 06. Mai wieder gut besucht. Man merkte, dass eher wenige Schaulustige/Neugierige, sondern mehr gezielt suchende Interessierte die Veranstaltung besuchten, welche sich mit allerlei Fachsimpelei über das eine oder andere Stück den gesamten Vormittag die Zeit nicht haben lang werden lassen. Voraussichtlich findet die nächste Veranstaltung am Samstag den 04.05.2024 in Altenburg statt.

Sammler-Anzeigen
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Meldungen, Tipps, Termine
Auch in dieser Ausgabe des Figuren Magazins finden Sie Termine, die in Artikeln oder gewerblichen Anzeigen aufgeführt sind und Tipps von allgemeiner Bedeutung oder Meldungen, die nicht gesondert im vorliegenden Inhaltsverzeichnis ausgewiesen sind.