Figuren Magazin 2/2023

Titelblatt Figuren Magazin 2 2023

Liebe Leser,

wie immer bietet auch unser aktuelles Figuren Magazin 2/2023 wieder eine Fülle von Informationen und Bildern rund um dieses große beliebte Sammelgebiet.

Alles in Farbe!

Das neue Heft ist ganz einfach für 7,50 Euro (portofrei) zu bestellen: Rufen Sie uns an, faxen oder mailen Sie uns Ihre Wünsche – und Sie erhalten umgehend unsere Lieferung.

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Ihr Redaktionsteam.

Inhaltsübersicht / FIGUREN-MAGAZIN 2/2023:

NEUHEITEN und Sortiments-Tipps, Sommer 2023
Auch in dieser FM-Ausgabe möchten wir wieder auf Figuren und Zubehöre aufmerksam machen, die uns in bestehenden Sortimenten und bei den Neuheiten verschiedener Hersteller aufgefallen sind. Wir zeigen als Anregungen viele interessante Figuren und Zubehöre aus der riesigen Anzahl von Angeboten zum Aufbau und Ergänzen von Sammlungen, zur Dioramengestaltung usw.

Die Dänische Königliche Leibgarde von Lineol / Teil 2
Ab 1932 verschwanden sowohl die 9cm- als auch die 6cm- und die 6,5cm-Gardesoldaten aus dem Lineol-Programm zugunsten der 7,5cm-Figuren. Infolgedessen brachte man nun auch die dänischen Gardesoldaten in der neuen Größe wieder als Musiker, Marschierende und Kämpfende heraus – und zwar wiederum basierend auf den Figurenkörpern deutscher Soldaten. Doch auch in 7,5 cm wurden wieder spezielle dänische Soldatenkörper modelliert. Dänemark war ein wichtiger Absatzmarkt für Lineol, offenbar auch während des Zweiten Weltkrieges. Heute kann man – auch wenn einige Stücke davon recht selten sind – fast alle deutschen Soldatenkörper der 6cm-, der 6,5cm- und der 7,5cm-Größe mit dänischer Bärenfellmütze und in originaler roter Uniformjacke finden. Lineol hat aber möglicherweise nie Soldaten der Dänischen Königlichen Leibgarde mit dunkelblauen Uniformjacken herausgebracht. Unser dänischer Autor Harald Hansen stellt – in einer Übersetzung aus dem Englischen von Andreas Dittmann – in diesem interessanten 2. Teil weitere wenig bekannte Ausführungen von dänischen Lineol-Leibgardefiguren vor.

Normandy 1944
Battle-Break einer Einheit der US-Army – ein neues Diorama im 1:30-Maßstab von Peter Maly

Nach der Landung der US-Army am D-Day an den Stränden Utah und Omaha verlagerte sich deren Kampfgeschehen nach Nord-Westen, um Cherbourg mit seinem wichtigen Hafen einzunehmen und nach Süd-Osten, um ins Landesinnere der Normandie vorzudringen. Dieses toll gestaltete Diorama zeigt eine Szenerie, bei der in einer Kampfpause die Fahrzeuge einer Einheit der US-Army mit Treibstoff versorgt werden, ferner ein Panzer neu munitioniert wird und ein M3-Halftruck einen neuen Motor erhält. Für die erschöpften GIs gibt es sogar Kaffee. Die Figuren wurden aus drei Kollektionen zusammengestellt, sie sind alle im M 1:30, drei Blech-Fahrzeuge sind (laut Firmenangabe) im M 1:25, passen jedoch sehr gut zu allen Figuren. Dieses Diorama zeigt abermals die Kunst von Peter Maly, selbst auf kleinem Raum eine sehr lebendig wirkende Szenerie zu erschaffen; sicher eine gute Anregung für Sammler mit eingeschränkten Platzmöglichkeiten.

„Der neue Schritt“ – Eine neue Marschierer-Variante von Elastolin-Soldaten
Mit der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland im März 1935 wurde die Reichswehr dann in Wehrmacht umbenannt. Große Umstrukturierungen in militärischer und waffentechnischer Hinsicht folgten. In der Reichswehrzeitspanne bis 1935 hatte Hausser eine Reihe von unterschiedlichen Figurengrößen herausgebracht. Es war vorerst eine 65mm-Figurengröße, die dann im Laufe der früheren 1930er Jahre in eine 70mm- oder auch 75mm-Größe wechselte. Zu all diesen Figurengrößen gab es jeweils auch Marschsoldaten. Ab 1935/36, mit dem Beginn der Wehrmacht, entwickelte Hausser neue zeitaktuelle Marschierer-Modelle. Eine mittlerweile große aufgekommene Anbieter-Konkurrenz von Spielsoldaten erforderte auch stets neue Verbesserungen. Hausser reagierte 1938/39 erneut mit der Anforderung für einen wesentlich verbesserten, aktuelleren Marschierer-Soldatentyp. Der im Frühsommer 1937 zum Hausser-Atelier hinzugekommene junge Max Weißbrodt wurde beauftragt, eine zu dem militärischen Zeitgeschehen entsprechende Grundfigur zu modellieren. Eine Basisfigur, die für die verschiedenen Marschier-Bereiche ihren Einsatz finden konnte. Der Ursprung dieser Grundform, die die Firma Hausser für sich beanspruchen kann, liegt in den englischen Coldstream Guards und schottischen Highlander-Figuren. Autor Peter Müller befasst sich mit der interessanten Entwicklung dieses neuen Soldaten-Typus und veranschaulicht seine Ausführungen unter anderem mit bislang nicht veröffentlichen Fotos von Elastolin-Modellen aus dem Hausser-Archiv.

Hausser und das deutsche Reiterstandbild von Windhuk in Namibia.
Im Figuren Magazin 4/2022 wurde ein spektakulärer Archivfund vorgestellt, der Peter Müller beim Durchforsten alter Hausser-Unterlagen gelungen war und der geeignet ist, Sammlerherzen höher schlagen zu lassen und Figuren-Enthusiasten zum Träumen zu bringen. Bei der vorgestellten Abbildung eines Reiters handelt es sich jedoch nicht, wie man zunächst durchaus mit einiger Berechtigung vermuten könnte, um einen Wildwest-Reiter, sondern um eine Darstellung des berühmten Reiter-Denkmals der deutschen „Schutztruppe“ in Windhuk, der Hauptstadt der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika (DSWA), dem heutigen Namibia. Die meisten Besucher des alten Reiterdenkmals fotografieren es – vom Fuße des Hügels kommend – von unten, lichten also die linke Seite des nach Norden ausgerichteten Reiters ab. Genau so zeigt es auch das Foto des Reiter-Entwurfs zum Denkmal aus dem Hausser-Archiv. Die charakteristische rechte Seite des Reiterhutes mit der rechts hochgeschlagenen bzw. hochgeknöpften Krempe kommt so nicht richtig zum Ausdruck. Und damit kann es leicht zu Verwechslungen – etwa mit Wildwest-Reitern – kommen. Andreas Dittmann belegt seine Richtigstellung mit eindeutigem neuem Bildmaterial, so dass nun eine realistische Vorbild-Zuordnung für das von Max Weißbrodt geschaffene Modell dieses Elastolin-Reiters vorliegt.

Wenig bekannte Belgier in der 7cm-Größe
Neben Durso produzierten 4 weitere Firmen Bemerkenswertes aus Masse

Anders als in den deutschsprachigen Ländern wurden bis Ende der 1920er Jahre in westeuropäischen Ländern Figuren nicht aus Masse, sondern aus Blei oder Aluminium gefertigt. In Belgien änderte sich das unter dem Einfluss der Attraktivität von Modellen aus Deutschland, von Hausser (Elastolin) und Lineol. In Lüttich und Brüssel etablierte sich, anfangs „Home Made“, eine neue Generation von Spielfiguren in 7cm-Größe. Über Bemerkenswertes aus dieser Produktion haben wir mit Blick auf den hierzulande bekannten Hersteller Durso zuletzt im Figuren Magazin 2/20 sowie – speziell auf Mittelalterliches bezogen – in FM 2/22 berichtet. In dieser FM-Ausgabe 2/23 stellen wir beachtliche Exemplare aus Masse von GJ, Clairon, Solido und NB vor, die nur wenigen Sammlern geläufig sind. Anders als Durso haben jene Firmen im Nachbarland bezüglich der Motive kaum von Hausser „abgeschaut“. In der Community, auch in Belgien, kursieren viele Vermutungen und wenige Gewissheiten. Die Sortimente sind deutlich umfangreicher als die vergleichbarer deutscher Firmen wie Leyla oder Fröha. An Modellen gibt es viel Ungewöhnliches, Motive wie Posen und das Zubehör war überaus reichhaltig. Manche Modelle stellen sich als ausgesprochen originell dar. Unser Autor Malte Ristau führt mit beachtenswertem Bildmaterial durch die Figurenwelt der hier angesprochenen belgischen Firmen.

Abenteuer auf 7 Weltmeeren
Piratenfiguren und ihre Hersteller aus den 1950er und 1960er Jahren

Piraten waren bei den Spielfiguren in Deutschland vor Playmobil nicht sonderlich zahlreich vertreten. Gleichwohl war das Genre über Comics, Filme und Bücher doch lange recht populär. Im Figuren Magazin wurden erst zweimal, in den Ausgaben 3/98 und 2/99, Beiträge zu diesem Thema veröffentlicht. Der Erwerb einer ausgesprochenen Rarität führte zu erneuten Recherchen. Malte Ristau stellt eine teure Wundertüte von Koho aus dem Jahr 1960 samt Inhalt sowie viele weitere Figuren zu Seeräubern aus Blei, Masse, Hart- und Weichkunststoff deutscher, amerikanischer und westeuropäischer Herkunft vor. Ein hochinteressantes Kaleidoskop rund ums Thema Piratenfiguren.

„La Isla Negra“ – Ein Piraten-Diorama zum 7cm-Maßstab von Alexander Bakonyi
Alexander Bakonyi baut seit etwa 23 Jahren Figuren um, und seit 2005 modelliert er auch Vignetten und Dioramen. Inspiration für das hier vorgestellte Diorama war das Leben der Piraten unter Einbeziehung von Literatur zu historischen Vorbildern, Abenteuer-Romanen und auch themenbezogenen Filmen. Dargestellt ist ein Ausschnitt aus den Piraten-Lebensgewohnheiten, wie eine Piratentaverne, das Trinken, Gold und Schatzrausch, Kämpfe, eine gewisse Gesetzlosigkeit, aber auch Piratenharmonie, Abenteuerlust, Frauen, Mischung vieler Nationen usw. Zeitlich könnte sich diese Szenerie abspielen im 17.-18. Jahrhundert, lokalisiert in der Karibik. Der Maßstab 1:24 – 1:22.5. Alexander Bakonyi gelingt es hervorragend, auf einer Gesamt-Größe von lediglich 90 cm breit, 60 cm tief und ca. 40 cm hoch eine eindrucksvolle Piraten-Szenerie zu gestalten. Im Figuren Magazin gibt es weitere Dioramen-Beispiele von ihm, u.a. im FM 4/2011. Aktuelle Arbeiten sind unter SABAKO61 im Internet zu finden.

Die Firma Plasticum bestückte die frühen Kunststoffjahre „international“
Neue Erkenntnisse über Firma, Figuren und Verkauf

Ein Warenhauskatalog von Hertie aus dem Herbst 1964 belegt, über welchen effektiven Vertriebsweg eine in Nürnberg ansässige Spielzeugfirma zumindest in jenem Jahr verfügte: „Plasticum Spielwaren“ belieferte über einige Jahrzehnte Kinder der „alten Bundesrepublik“ mit preiswertem Spielzeug. Im Figuren Magazin 2/2009 hatte Malte Ristau den Informationsstand zu dieser Firma ergänzt und frühere Annahmen im Figuren Magazin modifiziert. Seine Befunde stützten sich vor allem auf zwei Kataloge. In dem späteren von beiden, wahrscheinlich aus dem Jahr 1959, finden sich vor allem einige mittelalterliche Motive. Neue Erkenntnisse ermöglichen nun einen Einblick in das Jahr 1957. Mittlerweile liegt der Redaktion nämlich ein dritter Katalog vor, der nunmehr der früheste der Redaktion bekannte von Plasticum ist. Damit bewegen wir uns auf gesicherter Grundlage in der Frühgeschichte von Figuren aus Plastik überhaupt in Deutschland. Malte Ristau liefert mit seinen neuen Informationen und Figuren-Bildern aufschlussreiche Belege bis hin zu bislang wenig bekannten Verbindungen der Firma Plasticum zur französischen Marke Starlux.

Buchbesprechung:„Max Weißbrodt – Der Meistermodelleur der Firma Hausser / Elastolin – Wie Max Weißbrodt unsere Figurenwelt bereicherte“ – Ein vortreffliches Buch stellt den Modelleur und seine Arbeit vor
„Wer wie ich vor 40 Jahren als Sammler begann, stieß in der Szene bald auf einen magischen Namen: von Max Weißbrodt war auf Börsen und im Vorläufer des Figuren Magazins respektvoll, ja ehrfürchtig die Rede. Für den Nestor der Figurenforschung Ernst Schnug und später für andere FM-Autoren war Sohn Lutz Weißbrodt eine wertvolle Quelle zu Leben und Werk des talentierten Modelleurs. Die Firmen Hausser und Preiser profitierten über mehrere Jahrzehnte bis 1971 von seinem Können. Die FM-Leser verdanken ihm viele schöne Figuren aus allen Bereichen; dazu zählten auch Soldaten, Außerordentliches Zubehör wie namentlich die Westernbahn, die Postkutsche oder der Belagerungsturm fasziniert Sammler im In- wie Ausland nachhaltig. Insbesondere seine Modelle zum Prinz Eisenherz Eisenherz-Comic und seine Karl-May-Charaktere haben viele Sammler schon als Kinder begeistert.“ So die einleitenden Worte von Malte Ristau zu seiner Besprechung des neuen Buches von Peter Müller über Max Weißbrodt.

Kombinierte Figuren- und Militaria-Börse in Friedberg am 10. Juni 2023
Trotz verführerisch schönem Frühsommerwetter war auch die diesjährige Figuren- und Militaria-Börse im nahe bei Bad Nauheim gelegenen Friedberg am 10. Juni wieder ein voller Erfolg. Zahlreiche Händler boten in der Friedberger Stadthalle in gewohntem Ambiente ihre Prachtstücke an und so war das Konzept des Börsenorganisators, Sebastian Frank, mit einer Kombination von Sammlerfiguren und Militaria wieder einmal aufgegangen. Keineswegs war es ein unverbindliches Nebeneinander zweier Sammelgebiete, sondern vielmehr ein Beleg dafür, wie viele Überschneidungsbereiche und Gemeinsamkeiten es offenbar doch zwischen beiden Sammelwelten gibt. Dies zeigte sich auch bei manchen Händlertischen, wo zu beiden Genres etwas zu finden war. Unser Redaktionsmitglied und Autor Andreas Dittmann hat an dieser Veranstaltung teilgenommen und lässt diesen gelungenen Börsentag mit Bildern Revue passieren.

Eine Postkutschen-Station im Wilden Westen
Ein Diorama im Maßstab 1:25 für 7cm-Figuren von Arno Stetten

Am Anfang war John Fords Film „Stagecoach“ mit John Wayne. Als sich Arno Stetten diesen vor einiger Zeit noch mal ansah, entstand die Idee von einem Diorama mit einer Postkutsche. Schon in seiner Kindheit gehörte die Überfall-Postkutsche von Hausser (Elastolin) zu seinen Wild-West-Highlights. Da Arno Stetten bereits diverse Dios zum Thema „Überfall auf eine Postkutsche“ gesehen hatte, beschloss er, eins mit einer Station zu bauen, eine friedliche Szene ohne Gewalt und Schießereien. Die Figuren sind u.a. von Diedhoff, Lilia und Germania. Bemalungen von Rohlingen hat er sorgfältig selbst ausgeführt. Und einige themenbezogene Figuren-Umbauten stammen von ihm. Sammlerfreund Georg Maußner baute das Stations-Gebäude inkl. Schmiede regalfreundlich in der platzsparenden Halbrelief-Technik. Wir zeigen dieses eindrucksvolle kleine Wildwest-Diorama, mit dem Arno Stetten einmal mehr sein besonderes Geschick beweist, platzsparende und dabei doch sehr wirkungsvolle Dioramen zu gestalten, siehe auch sein Diorama „Bayerischer Biergarten im LGB-Maßstab“ im Figuren Magazin 3/2020.

Sammler-Anzeigen
In unserer Rubrik „Suche/Biete/Tausche“ findet sich immer etwas zum Kaufen, Verkaufen oder Tauschen usw. Private Sammler-Anzeigen in dieser Rubrik sind für Abonnenten kostenlos! Private Sammler-Anzeigen (bis 500 Zeichen) von Nicht-Abonnenten erscheinen nach Voreinsendung von nur 5,– Euro in Briefmarken.

Meldungen, Tipps, Termine
Auch in dieser Ausgabe des Figuren Magazins finden Sie Termine, die in Artikeln oder gewerblichen Anzeigen aufgeführt sind und Tipps von allgemeiner Bedeutung oder Meldungen, die nicht gesondert im vorliegenden Inhaltsverzeichnis ausgewiesen sind.